Schützenverein Wulferstedt

Sachsen-Anhalt


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Version 3.0 - letzte Aktualisierung 21.02.24

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Der Neuanfang

Nach der Wende war es im Jahre 1990 auch wieder möglich, einen Verein zu gründen. Das Grundgesetz der Bundesrepublik, welches hier schon zur Anwendung kam, garantiert jedem deutschen Bürger, dass Grundrecht Vereine und Gesellschaften zu gründen. Dieses Grundrecht gab es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nicht. Über 40 Jahre hatten die Bürger nur die Wahl, einer der von der Partei gelenkten Massenorganisationen beizutreten.

Der erste Verein im Landkreis Oschersleben, der von diesem wiedergewonnenen Grundrecht Gebrauch machte, war der Schützenverein Wulferstedt. Die Wiedergründung wurde am 10. April 1990 beim Amtsgericht Oschersleben unter dem Namen:

"Wulferstedter Schützenverein 1825 e.V."

unter der Nummer 1 in das Vereinsregister eingetragen.

Vorausgegangen war dieser Eintragung die Gründerversammlung am 16. März 1990. Auf dieser Versammlung trugen sich 57 Männer und Frauen in die Mitgliedsliste ein. Nun konnte die Satzung angenommen werden und der neue Vorstand gewählt werden.

Rainer Dippe 1. Vorsitzender
Hans-Henning Schröder 2. Vorsitzender
Irmtraut Behrens Schatzmeister und Schriftführer
Carsten Dippe Zeremonienmeister
Rainer Frick Kommandierender Hauptmann
Karl-Heinz Kazmirzak Zeltmeister

In dieser Satzung wurde unter anderem auch die Anzugsordnung der Schützen festgelegt:

"Die Uniform besteht bei den Männern aus der grünen Schützenjacke, einer schwarzen Hose, schwarzen Socken und schwarzen Schuhen. Unter der Jacke ist ein weißes Hemd zu tragen. Des weiteren gehört dazu der grüne Schützenschlips und die Schützenmütze.

Die Frauen tragen eine grüne Schützenjacke, einen schwarzen Rock, schwarze Schuhe und eine weiße Bluse."

Höhepunkte beim "Friescheiten" zwischen 1990 und 1999

Der im März gegründete Schützenverein stand auch gleich vor einer großen Aufgabe, der Durchführung des Schützenfestes vom 5.-8. Juli 1990. Man musste dabei auch bedenken, am 1. Juli fand die Währungsumstellung statt, wir hatten nun Westmark.  

Der Verein hatte jetzt die volle Eigenverantwortung in jeder Hinsicht und somit ein gr0ßes finanzielles Risiko.

Die Vorbereitungen nahmen einen erfolgreichen Verlauf und zum Schützenfest konnten die Schützenfreunde des Partnervereins Kirchlinteln bei Verden und die Partnergemeinde Edesse bei Peine begrüßt werden. Die Partnerschaft mit dem Schützenverein Kirchlinteln hatte sich im Laufe des Jahres entwickelt und erfuht mit dem Besuch beim Schützenfest einen ersten Höhepunkt. Beide Gemeinden hatten zum großen Umzug ihre Kapellen mitgebracht. So stand das Schützenfest 1990 ganz unter dem Zeichen der deutsch - deutschen Begegnung. Es war ein historischer Augenblick, als am Samstag zum Frühschoppen das erste mal nach Jahrzehnten die deutsche Nationalhymne gesungen wurde.

König 1990 Der erste Schützenkönig von Wulferstedt in einem Gesamtdeutschland war Ulrich Meyer.
König 1990

Die Bewirtung der Gäste erfolgte durch den Gastwirt Erik Jerchel und auf dem Festplatz sorgte auch weiterhin der Konsum für "Speis und Trank".

Für die Unterhaltung der Jüngsten und alle, die sich jung fühlten, war mit dem Schaustellerpark "Franzelius" aus Schkeuditz ein breites Angebot für Spaß und Unterhaltung vorhanden. Im Jahr der Deutschen Einhait errang Ullrich Meyer den Titel der Schützenkönigs, Jungschützenkönig  wurde Michael Albrecht, bei den Kindern errang Florian Schubert den Titel des Pusterohrkönig und Sabrina Bauch wurde beste Läuferin. Das Fest fand zum letzten mal im alten Festzelt statt. Es war im Laufe der Jahre baufällig geworden, so dass im Jahre 1991 erstmals das Festzelt vom Festwirt A. Simon organisiert wurde.

Gleichberechtigung

Auch vor dem Schützenverein machte die Gleichberechtigung nicht halt. Mit Magret Schmidt hatte der Verein im Jahre 1992 seine erste Königin. Inzwischen sind die Schützenfrauen eine feste Größe im Verein geworden.

Vereinsbild 1992

Seit 2008 wird unter den bisherigen Schützenköniginnen des Vereins auch ein Kaiserpokal für die Frauen ausgeschossen.

Es ist bei den Frauen auch Tradition, dass die Königin mit einer besonderen Strophe zum Schützenfest und Schützenfrühstück geehrt wird. Das Lied der Schützenfrauen wird immer wieder um einzelne Strophen erweitert.

Das Lied der Schützenfrauen:

Nach den ursprünglichen Strophen folgen ein paar zufällig ausgewählte zusätzliche Strophen für einige Königinnen.

1. Wir marschieren ja so gerne
durch unser Wulferstedt,
die Tasche an der Seite
ein Schnäpschen im Jackett.
Wir sind die lust'gen Schützenfraun
vom Verein in Wulferstedt.
Wir schießen dass die Schwarte kracht,
die Männer kriegen Respekt.
Refrain: Diesen Weg durch den Ort sind wir
oft gegangen, Lieder klangen fröhlich.
Eine Königin haben wir ausgeschossen
wie in jedem Jahr.

2. Die Straßen und die Mühle
sind Willi's ganzer Stolz.
Die Dächer auf den Brunnen,
die sind auf gutem Holz.
Die dicke alte Eiche
hat eine runde Bank.
Die Blumen in den ampeln,
die schaukeln stundenlang.
3. Am Festplatz angekommen,
marschieren wir ins Zelt.
Im Gleichschritt an die Theke,
die Männer geben das Geld.
Wir sind nun alle durstig
von diesem langen Zug.
Wir trinken jede Lage
und kriegen nie genug.
Strophe von 1998 In diesem Jahre wurde
das Dorf nun sehr bekannt.
nicht nur in unserm Kreise,
sogar im ganzen Land.
Es wurde ausgezeichnet
als schönstest Dorf schaut an.
Viel fleiß'ge Bürge haben
'nen großen Anteil dran.
2003
Königin 2003
Die nächste Schützenscheibe
kommt bei Krätsch's Haus nun dran,
denn Bettina die kann schießen,
genauso wie ihr Mann.
Sie ist nun unsere Majestät für's Jahr 2003.
Wir hoffen, sie bleibt lange
uns Schützenschwestern treu.
2004
Königin 2004
Vor kurzer Zeit da kam
Janett nach Wulferstedt.
Nun ist sie unsere Majestät,
das finden wir ganz nett.
Wir heißen sie willkommen,
bei den Frauen im Verein
und hoffen, sie wird allen
eine gute Königin sein.
 
2006
Königin 2006
Unsere Majestät Christiane
ist unsere jüngste Königin,
denn mit 25 Jahren
gelang ihr der Gewinn.
Bei Meyers und bei Beusses
ist es Schützentradition,
das Opas, Eltern und Kinder
Könige waren schon.
 
2007
Königin 2007
Königin zu werden,
hatte Gabi nicht im Sinn,
doch wenn man dann ins Scharze zielt,
dann ist gewinnen drin.
So ist's auch dir ergangen,
das freut uns alle sehr,
drum kommen wir auch gerne
zum Umtrunk zu Dir her.
 
2009 (Abschied)
Königin 2008
Nun geht es schon zu Ende,
das schöne Königsjahr,
wir wollen Dir heut sagen
Bärbel Du warst wunderbar.
Wir möchten Dir auch danken
Für die Reise nach Berlin,
denn es war alles so perfekt,
sogar die Sonne schien.

Die Zugfahrt war schon herrlich,
wir stießen fröhlich an
und waren etwas später
bei Köpenicks Hauptmann.
Was während einer Stadtrundfahrt
so doch passieren kann,
das wissen wir jetzt ganz genau
und denken manchmal dran. 

Ablauf des Schützenjahres

Wie es sich für einen Schützenverein gehört, beginnen wir das Jahr mit dem Eröffnungsschießen, für alle Mitglieder. Seit 2007 wird außerdem ein Schweinepreisschießen veranstaltet, bei dem es als Hauptgewinn ein Spanferkel und für jeden Teilnehmer Fleisch- oder Wurstgewinne gibt. Beim öffentlichen musikalischen Frühschoppen im Frühjahr werden die besten Schützen ausgezeichnet.

 zwei Wochen vor dem Schützenfest werden alle Vereine des Dorfes zum großen Vereinsschießen eingeladen.

Als Höhepunkt des Jahres ist das Schützenfest anzusehen. Wir sind bemüht, die alten Traditionen aufrecht zu erhalten, vor allem weil sie die ganze "DDR-Zeit" überstanden haben. Trotz aller Schwierigkeiten war das Wulferstedter das einzige traditionelle Schützenfest im weiten Umkreis.

Zu den alten Traditionen sind aber auch Neuerungen hinzu gekommen. So wird zum Frühschoppen am Samstag nicht mehr selbst geschlachtet. Eine Firma bringt und die Hausschlachteportionen.

Es werden an diesem Morgen auch unsere finanziellen Helfer, die Sponsoren, genannt und Auszeichnungen vorgenommen. Zum Kindernachmittag gibt es seit 1993 jedes Jahr ein Märchen von der Wulferstedter Märchenfamilie.

Am Sonntag kommen unsere Partnervereine zum großen Festumzug. Hier soll erwähnt werden, dass wir im Jahr 1998 das 10jährige Bestehen der Partnerschaft mit dem Schützenverein "Germania" aus Günthersdorf begangen haben.

Umzug 1999

Im Zelt gibt es wie schon seit Jahrzehnten das Freibier. Für alle die Kaffee und Kuchen vorziehen, haben sich die Frauen wieder neue Rezepte ausgedacht (neuerdings mit Rezeptheft).

Mit dem Königstanz endet seit 1995 unser Fest - offiziell !!

Beim Kreiskönigsschießen konnen wir gute Ergebnisse erzielen und auch das Bruchpokalschießen mit den Vereinen aus Hornhausen, Neuwegersleben, Günthersdorf und Wulferstedt ist schon Tradition geworden.

Mit dem Schützenball endet das Schützenjahr. Nicht für die Frauen, die werden noch zur Rentnerweihnachtsfeier der Gemeinde gefordert (Kuchenbacken).

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass in den letzten Jahren neben den Feiern und Schießen auch viel gearbeitet wurde. So ist unser Vereinsheim mit Hilfe der Sponsoren und größtenteils in Eigenleistung der Schützenbrüder entstanden. Darauf könnne wir stolz sein. Ein Dank an alle, die ihre Arbeitskraft und Zeit dafür geopfert haben.

Auf der Grundlage der Beschlüsse der Mitgliederversammlung vom 20. März 1998 setzt sich der Vorstand unseres Vereins folgendermaßen zusammen (Stand im Jahr 2000):

Carsten Dippe 1. Vorsitzender
Annedore Lange 2. Vorsitzende
Rainer Frick Schießleiter
Margret Schmidt Nadelwart
Burkhard Schmidt Jugendleiter
Eckhard Schmidt Kommandierender
Irmtraut Behrens Schatzmeiterin und Schriftführerin
 

Vereinsbild 1999

Weiterhin wurde auf der Mitgliederversammlung am 20. Februar 1999 die Änderung des Vereinsnamens beschlossen. Der Name des Vereins lautet nun:

"Schützenverein 1825 e.V. Wulferstedt"

Rund ums Schützenfest

In der heutigen Zeit gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Schon ein Blick in den Kulturkalender des Ortes zeigt, dass es fast jedes Wochenende eine Veranstaltung gibt.

Bis zur Wende war dies anders. Es gab nicht die Vielfalt der kulturellen Angebote. Damit kam dem Schützenfest eine andere Bedeutung zu. Schützenfest war der Höhepunkt des Jahres und ein Grund für viele ehemalige Wulferstedter die Heimat zu besuchen.

Das Wulferstedter Schützenfest war schon immer ein Fest für das ganze Dorf, es gab nie Klassenunterschiede oder gar getrennte Zelte für arm und reich.

Es gab beim Sockenländer Schützenfest auch einige Besonderheiten. 

Am Sonntagabend kam man im neuen Kleid, das Vorjahreskleid wurde samstags getragen. Mit der neuen Mode zog dann auch die Hose als "Tanzbekleidung" der Frauen und Mädchen beim Schützenfest ein.

Ein alter Spruch war über die Grenzen unseres Dorfes beaknnt: "Elfe für 'ne Mark", da gab es 11 Glas Bier - die meist aber nicht ganz voll waren für 1 Mark.

Die Wulferstedter sind bekannt dafür, dass sie gerne feiern. Meistens gab es zum Schützenfet auch Überraschungen. Da stand plötzlich eine verkleidete Ziege auf der Tanzfläche, auch Schweine sollen schon dabei gewesen sein.

Die Musiker sollten schwindelfrei sein. Es ist des öfteren vorgekommen, dass Kapelle, Könnig und Gefolge im Kettenkarussell saßen.

Ein Brauch wurde bald das Eier braten, vor allem bei den jungen Leuten. Jeder brachte etwas mit - "schockweise" Eier, Pfannen, Speck, Holz und Späne fürs Feuer. Auf den Brücken zum Bruch saß es sich herrlich bis die Kühe von den Wiesen in den Stall getrieben wurden und das Feuer gelöscht werden musste.

 

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